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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 6

1880 - Halle : Anton
6 erforschten, ^ in 6 Ohr flüstern; int brousenben Seßetter feiert er einher * fein achtbeiniges, schneeweißes Roß trägt ihn bnrck die Lüfte; fein befolge (— Wodans Heer, im Volksmunbe in „wüthenbes Heer" verberbt) begleitet ihn; ihm ist die Mittwoch geweiht. Seine Gemahlin war Hertha ober Bertha ober Freia ( ihr war der Freitag geweiht —) ober Hulba (— Frau Holle der Sage). Ihr Wohnsitz war die Insel Rügen; bort stanb in heiligem Haine ihr mit Tüchern überbecktcr Wagen; nur der Priester durste benselben anrühren; er allein wußte es, wenn die Göttin in ihrem Heiligthume gegenwärtig war. Dann geleitete er den von Kühen gezogenen Wagen mit tiefster Ehrfurcht durch das Land. Ueberall, wohin die Göttin kam, gab es frohe Tage und festlichen Schmuck; die Waffen ruhten, es herrschte der Friebe. Wenn Hertha enblich in ihr Hetltgthum zurückgekehrt war, so würden Wagen und Tücher im heiligen See gewaschen, die bienstleistenben Sklaven aber vom See verschlungen. Wobans Sohn war Donar, der Donnergott. Aus seinem rothen Bart bläst er die Blitze; aus einem mit Böcken bespannten Wagen burchsährt er den Himmel; mit seinem mächtigen Hammer bekämpft er die Riesen. Eiche und Donnerstag waren ihm geweiht. Wobans anbrer Sohn, Thiu ober Ziu, war der Kricgs-gott; der Dienstag führt feinen Namen. Als niebere Gottheiten würden Elsen, Nixe, Kobolbe, Feen, Zwerge, Wichte und Riefen verehrt. Weise Frauen ober Seherinnen verkünbeten die Zukunft. Häufig wohnten sie einsam in Wätbern, auf eingehegten Plätzen (— Hag); daher nannte man sie Hageffen (— Hexen). Um die Zukunft ober den Willen der Götter zu erforschen, zer- legte man wohl auch den Zweig einer Buche in Stäbchen (— Buch-staben), versah sie mit gewissen Zeichen und streute sie auf ein weißes Tuch. Drei dieser Stäbchen würden alsbann aufgehoben (— aufgelesen), und aus ihren Zeichen beutete man die Zukunft ober den Willen der Gottheit. (Noch jetzt nennen wir unsere Lautzeichen „Buchstaben"; noch letzt „lesen" wir, wenn wir die Buchstaben zu Wörtern und Sätzen verbinden.) Die in die buchenen Stäbchen eingeritzten geheimnißvollen Zeichen nannte man „Runen" (— „raunen",bebeutet heute noch: jemmtbem etwas geheimnißvoll zuflüstern). — Alle Germanen feierten das Frühlings-, das Sommer-fonnenwenbe- und das Iulfest. Zur Feier berfelben würden auf den Höhen Feuer angezünbet. An Stelle dieser heib-nifchen Feste sinb im Lause der Zeit das christliche Oster-, Johannis- und Weihnachtsfest getreten. — 10. Die alten Deutschen glaubten an ein Leben nach dem Tode. Die im Kampf gefallenen Helben würden von den Walküren ober Schlachtjungfrauen nach^Walhalla, der Burg Wobans, geführt. Kampsspiele und Festgelage warteten

2. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 138

1880 - Halle : Anton
J38 Im Vertrauen auf die Hilfe ihres Kaisers Franz griffen sie zu den Büchsen, die in dem gebirgigen Lande schon der Knabe führen lernt und mit denen der Jüngling und Mann die steilen Alpenwände hinaufsteigt, um die flücktige Gemse zu jagen. An ihre Spitze stellte sich der Gastwirth Andreas Hofer. Wie einst Saul ragte er eines Kopfes Länge über die Menge; bis auf den Gürtel reichte fein prächtiger schwarzer Bart; wegen seiner Redlichkeit, seiner treuherzigen Milde und seiner aufrichtigen Frömmigkeit war er überall hoch angesehen. — Im ganzen Lande entbrannte der Kampf; „von den Bergen rollten Felsstücke und Baumstämme, aus Klüften, aus Hecken und Hütten Pfiffen und trafen die Kugeln." Binnen wenig Tagen wartyrol den Baiern entrissen, und auch ein französisches Corps, das den letzteren zu Hilfe eilte, vermochte es nicht wieder zu gewinnen; bei Innsbruck, am Jselberg, sah es sich plötzlich von allen Seiten umschlossen und mußte sich gefangen geben. Da kam die unglückliche Schlacht von Wagram, und im Frieden von Wien trat der östreichische Kaiser das treue Land abermals an Baiern ab. Die braven Tyroler mußten die Waffen niederlegen. Aber durch falsche Nachrichten getäuscht, begann Hofer den Kampf von neuem. Bald mußte er der französischen Uebermacht weichen. „Zwei Monate lang verbarg er sich mit seiner Familie in einer einsamen, durch Schnee und Eis verdeckten Sennhütte." Leider sand sich ein Verräther. Die Hütte wurde mit französischen Soldaten umstellt, dann klopfte man an die Thür. Hoser öffnete und bekannte sich unerschrocken als den Gesuchten; nur um Schonung seines Weibes und seiner Kinder bat er. Gebunden führte man ihn herab; die rohen Soldaten ließen ihn über Schnee und Eis barfuß gehen und zerrauften ihm den Bart, daß das Blut herabfloß; mit lächelnder Geduld ertrug er die Mißhandlungen. Zu Mantua wurde er vor ein Kriegsgericht gestellt und zum Tode verurtheilt. Mit dem Muthe eines Mannes vernahm er den ungerechten Spruch. „Ade, schnöde Welt", schrieb er wenige Stunden vor seinem Tode, „so leicht kommt mir das Sterben vor, daß mir nicht einmal die Augen naß werden." Stehend und mit unverbundenem Auge schaute er dem Tod in's Angesicht. „Schießet gut", sprach er noch zu den Soldaten, dann kommandirte er mit fester Stimme „Feuer!" Sechs Schüsse fielen; schwerverwundet sank er in die Knie; nach sechs weiteren Schüssen kämpfte er immer noch mit dem Tode; ein 13. erst, den man aus unmittelbarer Nähe aus ihn abseuerte, machte seinem Leben ein Ende. So starb er im Jahre 1810 den Tod eines Helden. Vergleiche das Gedicht von Mosen „Andreas Hofer: Zu Mantua in Banden rc. 8. Aber auch in Norddeutschland halten viele gemeint, der Kampf Oestreichs mit Napoleon biete die günstigste Gelegenheit, das französische Joch abzuwerfen — vor allen Major von Schill. Schon nach der Schlacht von Jena und Auerstädt hatte er sich bei der Vertheidigung der Festung Colberg rühmlichst ausgezeichnet. Jetzt sammelte er eine

3. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 9

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Prometheus. gezeichnete Aphrodite (Venus) eine Beschtzerin. Hermes (Mercr) end-lich behtete den Kaufmann und die Wege, auf denen derselbe mit seinen Waren dahinzog; zudem eilte er in Flgelschuhen zur Erde hernieder, um Befehle der Götter auszurichten. Sonst lieen die Himmlischen ihren Willen durch weissagende Das Orakel Priester oder Priesterinnen verknden. Das geschah besonders in dem 8u ei^1-Orakel des Apollo zu Delphi. Dort erhob sich ein Tempel der einem Erdspalt, dem betubende Dmpfe entstrmten. An bestimmten Tagen wurde ein goldner Dreifu der den Spalt gestellt, und eine Priesterin setzte sich darauf. Sie atmete die Dmpfe ein und stie dabei unzusam-menhngende Laute aus, die von den umstehenden Priestern gedeutet und in Verse gebracht wurden. Gesandte von Knigen oder Stdten, oft aus weiter Ferne, nahmen drauen die mehrdeutigen Orakel in Empfang und spendeten kostbare Geschenke dafr. Dem Zeus zu Ehren wurden aller vier Jahre auf der Festspiel- Die statte Olympia die Olympischen Spiele gefeiert. Fnf Tage whrten sie: am zweiten rangen die Knaben, am dritten die Männer im Wettlaufen, Ringen und Faustkampf um den Preis, der vierte Tag galt dem Wett-rennen der Wagen und Reiter sowie dem Fnfkampf (Springen, Laufen, Diskuswerfen, Speerschleudern und Ringen). Am nchsten Tage endlich wurden die Sieger vor den jubelnden Zuschauern mit Krnzen und lzweigen gekrnt. Das war fr einen Griechen die hchste Ehre. In seiner Vaterstadt wurde er feierlich begrt, in Olympia aber wurde ihm zu Ehren eine Bildsule aufgestellt. Die Olympischen Spiele genossen ein so hohes Ansehen, da die Griechen die Jahre darnach zhlten. Einen Zeitraum von vier Jahren nannten sie eine Olympiade. Olympiaden. 2. Prometheus. In den allerltesten Zeiten lebten die Menschen wie die Tiere dahin: sie kannten nicht das wohnliche Haus mit dem wrmenden Herd, sondern wohnten in Hhlen und nhrten sich von rohem Fleisch und Wurzeln. Das jammerte Prometheus, den einzigen der Titanen, den Zeus in dem furchtbaren Kampfe mit dem Riesengeschlechte einst verschont hatte. Er lehrte sie wilde Tiere einfangen und zhmen, unter-wies sie in der Schiffahrt, lie sie Erze aus dem Boden gewinnen, deutete ihnen der Lauf der Gestirne und unterrichtete sie im Gebrauch der Zahlen und der Schrift. Aber noch fehlte den Menschen das wichtige

4. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 18

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
18 Das Geschlecht des Tantalus. so trieb sie ein Wind in die Hhe. Und blickte er aufwrts, so ge-wahrte er der sich einen Felsblock, der herunterzufallen drohte. Aus diesen Tantalusqualen" winkte ihm keine Erlsung. Pelops. Das Reich des Tantalus erbte sein Sohn Pelops. Aber er wurde von einem mchtigen Nachbar vertrieben und wanderte nach dem sd-lichen Griechenland aus, das nach ihm den Namen Peloponnes, d.h. Insel des Pelops, erhielt. Hier herrschte ein König, der eine wnn-derschne Tochter besa. Pelops begehrte sie zur Gemahlin; doch wollte sie der Vater nur dem Freier berlassen, der ihn im Wagen-rennen besiegte. Dreizehn khne Jnglinge hatten bereits das Rennen gewagt, alle hatte der König mit seinen schnellen Rossen eingeholt und mit dem Speere hinterrcks durchbohrt. Allein das schreckte Pelops Das Wagen- nicht. Er bestach den Wagenlenker des Knigs und versprach ihm die Ochmpia" Hlfte des Landes, wenn er ihn das Rennen gewinnen lasse. Der Lenker lie sich berreden und setzte die Achsenngel am Wagen des Knigs nicht ein. So verlor dieser im Rennen die Rder und strzte zu Tode.. Pelops gewann die Tochter und mit ihr das Land. Das geschah auf der Ebene Olympia in Elis, zum An-denken daran erneuerte Pelops die Olympischen Spiele. Als der Wagenlenker seinen Lohn forderte, ging Pelops mit ihm an das steile Meeresufer und strzte ihn in die Flut. Aus den Wogen schleuderte der Ertrinkende einen grlichen Fluch nach'dem Mrder und seinem ganzen Geschlechte. Und dieser Fluch ging in Erfllung: nicht nur den Kindern, auch den Enkeln Agamemnon und Menelaus wider-fuhr viel Unheil (Seite 27). Niobe. Des Tantalus Tochter Nlobe ward die Gemahlin des Knigs Amphron von Theben. Sie bekam sieben Shne und ebenso viele Tchter, aber ihr Mutterglck machte sie so stolz und bermtig, da sie die Götter hart straften. Die^Nache Als einst die Thebaner sich anschickten, das Fest der La tn a und n er' ihrer gttlichen Kinder Apollo und Artemis zu feiern, trat sie voll Hoch-mut unter die Versammelten und schmhte die Gttermutter, da sie nur zwei Kinder besitze. Die Schwergekrnkte klagte diesen ihr Leid; sofort eilten Apollo und Artemis gen Theben, um Rache zu nehmen. Die sieben Shne der Niobe tummelten, sich vor den Toren der Stadt im heitern Spiele. Von den Pfeilen der Rcher getroffen, sanken sie leblos hin. Und als die Knigin mit ihren Tchtern an den Leichen trauerte, da traf auch die blhenden Mdchen das tdliche Gescho; der König aber erstach sich in der Verzweiflung mit dem Schwerte.

5. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 89

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Barbarossa und Rudolf von Habsburg. 89 Sachsen wurde aufgeteilt und Bayern an Otto von Wittelsbach ver-liehen, dessen Nachkommen es heute noch regieren. Nur Braunschweig und Lneburg blieben dem Verbannten. In Braunschweig starb er tiefgebeugt. Hier erinnern dich noch die Burg, das Lwendenkmal und der Dom mit dem Grabmal an den gewaltigen Mann, der viel Gutes erstrebt und erreicht hat, den aber sein trotziger Sinn ins Verderben strzte. * Fr die Pfingsttage des Jahres 1184 lud der Kaiser die Fürsten Reichsfest in und Edeln des Reiches zu einem Feste nach der Stadt Mainz. Da sollten seine beiden ltesten Shne den Ritterschlag empfangen. In Schiffen und in Straen" nahten die Gste aus allen deutschen Gauen. Herzge und Erzbischfe zogen herbei, ihnen folgten Tausende von Rittern in strahlenden Rstungen, selbst aus Frankreich, Italien und Spanien strmten Edelleute hier zusammen. Eine groe Stadt von Htten und Zelten in der Ebene bei Mainz nahm die Geladnen auf; denn Mainz selbst konnte so viele nicht be-Herbergen. - Feierlicher Gottesdienst erffnete das Fest, dann schlug der Kaiser seine Shne und viele andre junge Adlige zu Rittern, endlich maen die Ritter ihre Krfte in glnzenden Turnieren. der 40000 Gste bewirtete der Kaiser auf seine Kosten. Da sah man so recht, welch mchtiger Herr Barbarossa war, er hatte seinesgleichen nicht im ganzen Abendlande. Noch lange sangen die Dichter vom Neichssest im goldnen Mainz. In den Zeiten der Ritter wurden auch die Kreuzzuge unter- Von den Kreuzzgen. nommen. Alle die Sttten, wo einst der Heiland gelebt und gelehrt, waren von den Trken erobert worden, die nicht an Christum glaubten. Da hatte der Papst die Ritter zum Kampfe gegen die Unglubigen aufgerufen. Viele hefteten rote Kreuze auf ihre Gewnder und zogen aus, das Heilige Land zu befreien. Der tapfre Herzog Gottsried von Bouillon beteiligte sich auch an dem Zuge. Nach drei Jahren voller Kmpfe und Entbehrungen erreichten sie Jerusalem und nahmen es mit strmender Hand. Aber nach vielen Jahren zog ein tapfrer Sultan heran und entri den Kreuzfahrern Jerusalem wieder.

6. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 149

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vom ersten Hohenzollernkaiser. 149 Deutschen Kaisers anzunehmen; der Krieg hatte gelehrt, da Eintracht stark mache. König Wilhelm erklrte sich bereit, am 18. Januar sollte die Annahme der Kaiserwrde feierlich verkndet oder proklamiert werden. Im prchtigen Knigsschloffe zu Versailles bei Paris versammelten sich eine Anzahl deutscher Fürsten, viele Heerfhrer und Abord-nungen verfchiedner Regimenter mit ihren Fahnen. Chorgesang und Gottesdienst leiteten die Feier ein. Dann stattete der König den Fürsten in bewegten Worten seinen Dank ab. Mit lauter Stimme las nunmehr Graf Bismarck die Verkndigung an das deutsche Volk der lauschenden Versammlung vor. Als er geendet, trat der Groherzog von Baden vor und rief: Kaiser Wilhelm lebe hoch!" Da stimmten alle jubelnd ein und huldigten dem Erwhlten. Trnen rollten dem greisen Kaiser in den Bart, und mit Dank gegen Gott und seine braven Truppen kehrte er ins Quartier zurck. Noch am nmlichen Tage wurde das groe Ereignis den Soldaten vor Paris und den Deutschen daheim im Vater-lande verkndet. * Zehn Tage darnach ffnete das stolze Paris dem Sieger die Tore. Friede. Nach lngern Verhandlungen wurde Friede geschlossen. Frankreich mute hohe Kriegslasten bezahlen, Elsas; und ein Teil Lothringens, die frher deutsch gewesen waren, wurden unfern Vaterlande zurckgegeben. Darauf kehrten die Sieger heim. berall schickte man sich an, sie Heimkehr, festlich zu empfangen. In den Ortschaften prangten Laubgewinde und Flaggen, Kopf an Kopf stand in den Straen die harrende Menge. Und als die Soldaten nun mit klingendem Spiele einzogen, ver-wetterte Gestalten, viele mit glnzenden Orden auf der Brust, da warf man ihnen Eichenzweige, Blumen und Lorbeerkrnze zu, und das Jubeln und Tcherschwenken wollte kein Ende nehmen. War das eine Freude des Wiedersehens, als der Sohn den alten Eltern in die Arme eilte, als der Landwehrmann Gattin und Kinder nach langer Trennung wieder ans Herz drckte! Aber es gab auch viele, die weinten an diesen Tagen des Jubels heie Trnen, das waren die, deren Angehrige nicht mit heimkehrten, sondern drauen in fremder Erde ruhten. C. Vom Kaiser Wilhelm. Eine friedliche Zeit brach an. Im neuen Deutschen Reiche galt es, Gesetze zu schaffen und viele neue Einrichtungen zu treffen. Da

7. Geschichte für sächsische Schulen - S. 46

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Den gewonnenen Reichtum verwendete er zum Besten seines Landes. Seine besondere Fürsorge galt «der Stadt Leipzig, die neben .einem Wendendorfe an einem Kreuzungspunkt wichtiger Handelsstraßen entstanden war. x(Sr ließ sie mit Mauern versehen, baute eine Kirche und verlieh der Stadt das Recht, alljährlich zwei Märkte abzuhalten. Hieraus entwickelten sich die berühmten Leipziger Messen, die Oster- und die Michaelismesse. Rheinische und polnische, böhmische und niedersächsische Kaufleute tauschten- nun hier ihre Waren aus, und Leipzig wurde bald eine reiche und blühende Stadt. 4. Heinrich der Erlauchte (1221—1288). Unter Ottos Nachfolgern verdient Heinrich der Erlauchte, d. h. der Prächtige, Erwähnung. Während seiner Regierung starb der letzte Landgraf von Thüringen ohne Erben. Heinrich hatte durch seine Mutter, eine thüringische Prinzessin, Anrechte auf das Land. Freilich mußte er erst noch einen jahrelangen Kampf darum führen, ehe es 1264 sein Eigentum wurde. Schon vorher hatte er von dem Kaiser Friedrich Ii., dem er freu ergeben war, das fruchtbare Pleißnerland mit den Städten Altenbnrg, Zwickau und Chemnitz erhalten. Nun erstreckte sich sein Besitz von der mittleren Oder bis zur Werra, und Heinrich war der mächtigste und reichste Fürst Deutschlands. Zur Feier des Erwerbs von Thüringen veranstaltete er ein prächtiges Turnier zu Nordhausen. Ein silberner Baum war aufgestellt, dessen goldene und silberne Blätter die Sieger als Preise erhielten. Besondere Förderung hat ihmdres-d en zu verdauten, das er zu seiner Residenz wählte und wo er an Stelle der hölzernen Brücke eine andere mit festen Steinpfeilern errichtet haben soll. An seinem Hose wurden Dichtkunst und Musik gepflegt, und er selbst war Dichter und Sänger. ) dieser Teilung erwuchs dem alternden Herrscher viel Kummer, da sie nicht zur Zufriedenheit seiner Söhne ausfiel und mancherlei Fehden zur Folge hatte. Große Umwälzungen vollzogen sich zu Heinrichs Zeit im Deutschen Reiche. Das glorreiche Kaisergeschlecht der Hohenstaufen fand seinen Untergang, und es brach die kaiserlose, schreckliche Zeit an, die erst mit der Wahl Rudolfs von Habsburg 1273 ein Ende fand. Leider zersplitterte gerade in dieser schweren Zeit Heinrich die starke wettinische Macht dadurch, daß er das Land mit seinen Söhnen Albrecht und Dietrich teilte. Aus Ir Das Rosenwunder. Von Moritz v. Schwind.

8. Geschichte für sächsische Schulen - S. 132

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I — 132 — französischen Korps zusammen, mußte sich aber vor der fast dreifachen Übermacht der Feinde zurückziehen. Bald darauf erreichte er die Mündung der Weser und schiffte sich mit seinen Getreuen nach England ein. „Das ist ein tapferer Kriegsmann," soll Napoleon ausgerufen haben, als er von der kühnen Tat des Herzogs hörte. Auch Deutschland sah mit Bewunderung auf den Helden, aber sich mit ihm zu erheben, das wagte es noch nicht; denn die Gewalt Napoleons war noch zu groß. — 1815 starb der Herzog im Kampfe gegen die Franzosen bei Quatrebras [fattrbrah] den Heldentod. 1809 3. Hofer. Die Tiroler hingen mit treuer Liebe an ihrem österreichischen Herrscherhause und erhoben sich 1809 gegen die Fremdherrschaft. An ihrer Spitze stand Andreas Hofer, der „Sandwirt im Passeyertale". Um den Aufruhr zu dämpfen, schickte Napoleon zahlreiche Truppen nach Tirol. Es kam zu heftigen Kämpfen. Endlich siegten die Franzosen. Hofer flüchtete mit Weib und Kind in eine entlegene Sennhütte und verbrachte hier zwei Monate unter Eis und Schnee. Sein Vaterland zu verlassen, konnte er sich nicht entschließen, obwohl ihn der Kaiser Franz selbst nach Wien einlud. Die Franzosen boten alles auf, seiner habhaft zu werden; sie drohten und boten Belohnungen, aber es schien alles vergeblich. Da endlich fand sich ein Verräter, der den Feinden den Aufenthaltsort Hofers anzeigte. Als die Franzosen plötzlich eines Morgens um fünf Uhr vor der Sennhütte erschienen, trat Hofer unerschrocken unter sie und ließ sich freiwillig fesseln. Seine Frau und seine Kinder erhielten die Die Gefangennahme Andreas Hofers. Nach einem tm Verlag von A. Pichlers Wwe. * Sohn, Wien, erschienenen Wandbild.

9. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 98

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
98 aus Tirol und Herr Wolfram von Eschenbach aus Franken-lmtb; es kamen aber auch fahrende Snger gewandert, die Laute auf dem Rcken, wie sie damals das Land durchwanderten und dem deutschen Volke die alten schnen Heldensagen in neuen klangvollen Versen vortrugen. Unter diesen der kunstfertigste war der junge Heinrich von Ofterdingen aus Osterreich, selbst ritter? licher Herkunft, aber ein frhlicher Wandersmann, der viele Lnder durchstreift hatte. Sie alle wurden gastfrei aufgenommen und bewirtet. Bei den Festlichkeiten, die sehr hufig stattfanden, trugen die Dichter ihre Lieder vor. Einer suchte den anderen zu berbieten, und so kam es zu Wettkmpfen im Gesang, die dem Sieger hohes Lob und auch wertvolle Gaben vom Landgrafen einbrachten. Wiederholt hatte Heinrich von Ofterdingen, den die Herren nicht als ebenbrtig be-trachteten, sich ganz besonders hervorgetan, soda er den Neid, und Ha der fnf anwesenden ritterlichen Snger auf sich zog. Sie forderten ihn zu einem Wettsingen heraus und hofften ihn dabei zu vernichten; der Besiegte, so wurde ausgemacht, solle dem Tode von Henkershand verfallen sein. Unter dem Vorsitz des Landgrafen fand dieser Wertkampf* der Sngerkrieg, im Festfaal der Wartburg statt. Ag Aufgabe war gestellt das Lob eines trefflichen, einsichtigen und gtigen Fürsten. In hoher Begeisterung pries Heinrich von Oster^ dingen den Segen, der von einem solchen Fürsten ausgeht, in schwungvollen Liedern; er verglich ihn der Sonne, die vom Himmel aus Licht und Wrme allen Geschpfen spendet, und nannte altz Beispiel eines solchen Fürsten seinen heimischen Herrn, den Herzog Leopold von O st erreich, einen weitberhmten, frei-gebigen Gnner der Sangeskunst. Wetteifernd erscholl nun der kunstvolle Gesang der fnf Minnesnger; sie feierten den edlen Fürsten unter dem Bilde des lichten Tages, der alle Finsternis besiegt und vertreibt; verkrpert sahen sie dies Bild in der Person des edlen Landgrafen Hermann. Nun sollte das Urteil gesprochen werden. Die fnf Herrey behaupteten, den Sieg davongetragen zu haben, und der Land? graf, den ihre Huldigung hoch erfreut hatte, vermochte nicht, ihnen zu widersprechen. Schon streckte Meister Stempsel, der Henker von Eisenach, die Hand nach dem Unterlegenen aus, um ihm die Fesseln anzulegen, da flchtete Heinrich von Ofterdingen, dem fr sein Leben bangte, zu den Fen der Landgrfin, einer Schwester des Herzogs von Osterreich, und bat fufllig um ihren Schutz. Sie deckte ihren Mantel der ihn, und damit war er seines Lebens gesichert. Unter der Vermittlung des Landgrafen ward ein Ver-gleich geschlossen: in Jahresfrist sollte der Wettkampf wiederholt

10. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 72

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
72 ltcfje Frische ihm alle Herzen gewannen; bald verband ihn innige Freundschaft mit den frstlichen Brdern. Fast tglich ritt man hinaus auf die Jagd, oft wurden im Schlohofe Turniere und krie-gerische Wettspiele abgehalten, abends gab es Festlichkeiten, bei denen ppig geschmaust und gezecht wurde. Und als mitten in diese Festzeit die Kriegsansage eines benachbarten Volkes strend hereinbrach, da zog Siegfried mit dem burgundischen Heerbann ins Feld. Unerhrte Waffentaten verrichtete er, bestand die feind-lichen Könige im Kampfe und nahm sie gefangen; ihm war es zu danken, da die Burgunden einen vollen Sieg erfochten und im Triumphe heimkehrten. So gedachte denn Krrig Gunther seinem heldenmtigen Freunde eine besondere Ehre zu bereiten; er lie ihn bei dem gln-zenden Siegesmahl, das er veranstaltete, durch seine holde, schne Schwester Kriemhild feierlich begren und ihm fr die Hilfe, die er geleistet, den Dank des Knigshauses aussprechen. Siegfried erblickte die wunderschne Knigstochter zum erstenmal. Sein Herz war durch die Freude an Kampf und Abenteuern so vllig aus-gefllt, da es der Minne verschlossen geblieben war; selbst seiner fernen Verlobten Brnnhild hatte er nur selten und flchtig gedacht. Nun stand er betroffen und befangen vor der lieblichen Frstin, welche aus der Schar der umgebenden Jungfrauen sich heraushob, wie der schimmernde Mond die lichten Gestirne berstrahlt. Sie jedoch hatte den herrlichen Helden schon oft bei den Turnieren und Wettkmpfen heimlich beobachtet und bewundert und wnschte sich keinen andern Mann zum Ehgemahl als ihn. Dies war ihrer Mutter, der Knigswitwe Ute, wohl bekannt. Sie mischte heimlich in den Willkommentrank, den Kriemhild dem Helden zu bieten hatte, zauberkrftige Sfte. Sobald Siegfried den Becher aus der Hand Kriemhilds empfangen und bis zur Neige geleert hatte, legte sich ein dichter Schleier der alles, was er in der Waberlohe erlebt hatte. Er verga Brunhild, als htte er sie nie gesehn; er verga der Eide, die er ihr geschworen, und sein Herz war nur erfllt von dem brennenden Wunsche, die holde Kriemhild sich zur Gattin zu gewinnen. Bald'vertraute er diesen Wunsch seinem Freunde Gunther an, der sich gern bereit zeigte, ihm die Schwester zu vermhlen, und nur eine Bedingung stellte. Er selbst hatte die Absicht, um die Knigin Brunhild zu werben, die im fernen Island auf Schlo I f e n st e i n herrschte. Sie war aber, wie man sagte, bermensch-lich stark und legte jedem ihrer Bewerber drei Wettkmpfe im Speer-schieen, Steinwerfen und Weitspringen auf; nur dem, der sie fcartn berwinde, wolle sie als Gattin folgen; jeder Besiegte solle mit dem Leben den. Allein traute sich Gunther, wie er seinem
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